Hasentiere

In Österreich vorkommende Hasentiere sind der Feldhase, der Schneehase und das Wildkaninchen. Das aus dem Wildkaninchen gezüchtete Hauskaninchen ist ein beliebtes Heimtier.

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Merkmale der Hasentiere

Das Gebiss der Hasentiere ist dem der Nagetiere sehr ähnlich. Deshalb wurden die Hasentiere (Hasenartige) früher zu den Nagetieren gezählt. Heute aber werden die Hasentiere, aufgrund genauerer Untersuchungen, in einer eigenen systematischen Ordnung zusammengefasst.

Feldhase
Hasentiere (wie der Feldhase) sind keine Nagetiere.

Hasentiere sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gras und Kräutern, und auch von Samen, Wurzeln und Rinde. Hasentiere haben im Oberkiefer hinter den beiden großen Schneidezähnen noch zwei kleine Schneidezähne, die sogenannten Stiftzähne. Die Nagezähne sind bei den Hasentieren vollständig mit Zahnschmelz überzogen. Gemeinsamkeiten mit den Nagetieren sind die fehlenden Eckzähne und die Lücke zwischen den Schneidezähnen und den Vormahlzähnen. Auch bei den Hasentieren wachsen die Nagezähne ein Leben lang nach. Hasentiere verwenden die Nagezähne zum Benagen der Nahrung, nicht aber zum Graben.

Die Hinterbeine der Hasentiere sind Sprungbeine. Auffällig sind die langen Unterschenkelknochen, bei denen Schienbein und Wadenbein miteinander verwachsen sind. Die Hinterbeine haben jeweils 4 lange Zehen.

laufender Feldhase
Mit ihren langen Hinterbeinen können Feldhasen schnell laufen (kurzzeitig bis zu 70 km/h) und hoch springen (bis zu 2 m).

Vertreter der Familie der Hasen haben auffällig große Ohren (Löffel). Sie können die trichterförmigen Ohrmuscheln unabhängig voneinander bewegen und dadurch ziemlich genau erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.

Ohren eines Feldhasen
Die Ohren der Feldhasen sind besonders lang und beweglich.

Durch die Position der Augen seitlich am Kopf haben Hasentiere eine gute Rundumsicht. So können sie Gefahren frühzeitig wahrnehmen und, wenn nötig, die Flucht ergreifen.

Feldhase in Deckung im Acker
Der Feldhase hat seitlich und relativ hoch liegende Augen. Wenn er sich duckt, kann er seine Umgebung trotzdem beobachten.

Heimische Hasentiere

Weltweit gibt es über 70 Arten der Hasentiere, davon kommen drei in Österreich vor: der Feldhase, der Schneehase und das Wildkaninchen. Diese drei Arten gehören zur Familie der Hasen.

Systematik der heimischen Hasentiere

Die heimischen Hasentiere sind dämmerungs- und nachtaktiv und durch ihre Fellfärbung gut getarnt. Besonders gut an seine Umgebung angepasst ist der Schneehase. Sein Sommerfell (Sommerkleid) ist graubraun, sein Winterfell (Winterkleid) hingegen ist weiß (mit schwarzen Ohrspitzen).

Graubraunes Sommerkleid des Schneehase
Sommerkleid des Schneehasen
Schneehase im weißen Winterkleid
Winterkleid des Schneehasen

Paarung

Zur Paarungszeit tragen männliche Feldhasen oft „Boxkämpfe“ aus. Dabei kämpfen sie um die empfängnisbereiten Weibchen, indem sie sich gegenseitig verfolgen und mit den Vorderpfoten miteinander „boxen“. Der Sieger verfolgt dann das Weibchen und kämpft mit diesem. Dabei testet die Häsin die Stärke des Männchens. Besteht das Männchen diese „Prüfung“, kommt es zur Paarung. Die Weibchen paaren sich innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Männchen, sodass die Nachkommen in einem Wurf unterschiedliche Väter haben können.

Zwei Feldhasen beim Boxen
Boxende Feldhasen

Vergleich von Feldhase und Wildkaninchen

Die Bezeichnungen „-hasen“ und „-kaninchen“ bei den Gattungs- und Artnamen geben dir einen Hinweis auf Aussehen, Verhalten und Lebensweise der Tiere. Diese Unterschiede kann man gut erkennen, wenn man den Feldhasen mit dem Wildkaninchen vergleicht.

Ordne die Beschreibungen richtig zu!

Feldhase Feldhase
Wildkaninchen Wildkaninchen

Der Kaninchenbau

Wildkaninchen leben in Gruppen in unterirdischen Bauen. Der Kaninchenbau dient als Versteck vor Fressfeinden und zur Aufzucht der Jungtiere. Im Bau sind Kaninchen im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte geschützt.

Fallröhre Laufröhre Setzröhre Wohnkammer Kaninchenbau
Ein Kaninchenbau besteht aus Fallröhren, Laufröhren, Setzröhren und Wohnkammern.

Kaninchen als Haustiere

Alle Hauskaninchen stammen vom Wildkaninchen ab. Manche Rassen werden als Nutztiere gehalten. Beispielsweise werden Deutsche Riesen als Fleischrasse und Angora-Kaninchen zur Gewinnung von Wolle gehalten.

Deutsche Riesen (Riesenkaninchen)
Deutscher Riese
Angora-Kaninchen
Angora-Kaninchen

Zuchtformen wie Zwergkaninchen und Widderkaninchen (haben Hängeohren) sind, neben Meerschweinchen und Hamstern, die beliebtesten Kleintiere als Heimtiere. Feldhasen sind Wildtiere und dürfen daher nicht als Haustiere gehalten werden.

Zwergkaninchen mit Stehohren
Zwergkaninchen
Widderkaninchen (englisches Widderkaninchen)
Englisches Widderkaninchen

Wie bei anderen Haustieren sollte man sich auch vor der Anschaffung eines Kaninchens über Platzbedarf, Kosten (Anschaffung und laufende Kosten) und Zeitaufwand genaue Gedanken machen. Außerdem ist es wichtig, genau über die Tiere Bescheid zu wissen, um ihre Bedürfnisse zu kennen.

Kaninchenhaltung – was ist zu beachten?

Nicht allein!

  • Kaninchen sind Gruppentiere und dürfen daher nicht allein gehalten werden.

Viel Platz!

  • Sie brauchen ausreichend Bewegungsmöglichkeiten (z. B. in einem Freilaufgehege).
  • Graben ist ein Grundbedürfnis der Kaninchen.
  • Kaninchen sind Fluchttiere und brauchen ausreichend Versteckmöglichkeiten.

Warngebärden erkennen!

  • Wenn sie mit den Hinterbeinen Klopfgeräusche (Trommeln) erzeugen, bedeutet das, dass sie aufgeregt sind und sich nicht wohl fühlen.
  • Können sie nicht flüchten (z. B. wenn man sie hochhebt), verfallen sie oft in eine Angststarre.
  • Sie verteidigen ihr Revier, manchmal auch mit ihren Zähnen.
  • Normalerweise sind Kaninchen sehr ruhig. Fühlen sie sich aber sehr stark bedroht, können sie auch laut schreien.
  • Um vor Feinden zu flüchten – aber auch vor Freude – können Kaninchen hoch und weit springen und Haken schlagen.

Richtiges Futter!

  • Kaninchen brauchen eine vielfältige Mischung aus frischen Gräsern, Kräutern, Blättern und Zweigen. Auch Obst und Gemüse kann den Tieren gefüttert werden. Dabei ist es wichtig, sich über die richtige Auswahl zu informieren. Den Kaninchen sollte ständig Nahrung zur Verfügung stehen.
  • Zum Knabbern sollte man den Kaninchen Zweige (z. B. von Apfelbäumen und Weiden) geben. Hartes Brot ist dafür ungeeignet.
  • Ergänzend (v. a. im Winter) kann Heu gefüttert werden. Die im Handel angebotenen Futtermischungen auf Getreidebasis sind keine geeignete Nahrung für Kaninchen.
  • Kaninchen brauchen immer Zugang zu frischem Wasser.

Gut beobachten!

  • Eine regelmäßige Kontrolle der Tiere, auch der Zähne (gegebenenfalls durch einen Tierärztin oder eine Tierarzt), ist wichtig. So kann man frühzeitig erkennen, ob es ihnen nicht gut geht.

Teste dein Wissen über Kaninchen!

in Arbeit

Kaninchen sind Gruppentiere und brauchen Kontakt zu Artgenossen. Sie dürfen daher nicht alleine gehalten werden! Für ihr Wohlbefinden brauchen sie Körperkontakt zu anderen Kaninchen und die gegenseitige Fellpflege. Auch ausreichend Bewegungsmöglichkeiten (z. B. in einem Freilaufgehege) müssen den Tieren zur Verfügung stehen. Graben ist ein Grundbedürfnis der Kaninchen, weshalb ihnen dazu die Möglichkeit gegeben werden sollte.

Freilaufgehege (Kaninchen im Freilaufgehege)
Kaninchen im Freilaufgehege
Tiere mit Körperkontakt beim Sitzen
Kaninchen kuscheln gerne

Durch Klopfgeräusche mit den Hinterbeinen (Trommeln) zeigen sie Aufregung und Unbehagen. Damit warnen sie auch ihre Artgenossen vor Gefahren. Um sich vor Feinden zu schützen, flüchten sie in einen Unterschlupf (sie sind Fluchttiere). Daher sollten den Tieren immer ein sicheres Freilaufgehege und ausreichend Versteckmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Können sie nicht flüchten, verfallen sie oftmals in eine Angststarre (z. B. wenn man sie hochhebt). Sie verteidigen ihr Revier, mitunter auch mit ihren Zähnen. Bei sehr starker Bedrohung können die sonst sehr ruhigen Kaninchen auch laut schreien! Kaninchen können hoch und weit springen und Haken schlagen – um vor Feinden zu flüchten, aber auch vor Freude! Sei vorsichtig, wenn du die Tiere hoch nimmst – sie können sich mit einem weiten Sprung befreien. Dabei besteht eine Verletzungsgefahr für das Kaninchen. Der Umgang mit Kaninchen will gelernt sein – lass’ dir von einer erfahrenen Person zeigen, wie man sich den Tieren nähert und wie man sie hoch nimmt.

Vesteckmöglichkeiten für Kaninchen
Vesteckmöglichkeiten in ihrem Zuhause sind für Kaninchen sehr wichtig.

Kaninchen brauchen immer Zugang zu frischem Wasser. Um die Tiere mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, ist eine richtige, artgerechte Ernährung unerlässlich. Dabei orientiert man sich an der Nahrungsaufnahme der wilden Verwandten. Kaninchen brauchen eine vielfältige Mischung aus frischen Gräsern, Kräutern, Blättern und Zweigen. Auch Obst und Gemüse kann den Tieren gefüttert werden. Dabei ist es wichtig, sich über die richtige Auswahl zu informieren. Ergänzend (v. a. im Winter) kann Heu zugefüttert werden. Die im Handel angebotenen Futtermischungen auf Getreidebasis sind keine geeignete Nahrung für Kaninchen! Oftmals wird Kaninchen hartes Brot zum Knabbern gegeben – besser geeignet sind Zweige (z. B. von Apfelbäumen oder Weiden).

Kaninchen die Gras, frische Kräuter … fressen
„Oh schmeckt das gut!“

Die Verdauung der Kaninchen ist auf rohfaserreiche Pflanzen spezialisiert. Dabei müssen die Tiere ständig Zugang zur Nahrung haben, um den den notwendigen Zahnabrieb zu ermöglichen. Außerdem müssen Kaninchen regelmäßig fressen, um den Nahrungsbrei im Verdauungssystem weiterzubewegen. Ansonsten kann es zu Verdauungsproblemen kommen.

Alle Hasentiere haben einen großen Blinddarm, in dem die Nahrung gespeichert und durch Kleinstlebewesen zersetzt wird. Der dadurch entstehende Blinddarmkot enthält für die Hasentiere lebensnotwendige Nährstoffe (wie Vitamine und Eiweiße). Um diese aufzunehmen, fressen die Tiere den Blinddarmkot (Weichkot). Sie können diesen gut erkennen, da er vor allem in den Morgenstunden ausgeschieden wird und weicher ist als anderer Kot (Hartkot).

Beobachte deine Kaninchen täglich! So kannst du frühzeitig erkennen, ob es ihm nicht gut geht. Eine regelmäßige Kontrolle der Tiere, auch der Zähne (gegebenenfalls durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin) ist wichtig!

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