Insektenfresser

Tiere der Ordnung Insektenfresser zeichnen sich durch ihre spitze, bewegliche Schnauze und ihr Gebiss mit spitzen Zähnen aus. In Österreich vorkommende Insektenfresser sind Igel, Maulwürfe und Spitzmäuse.

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Merkmale der Insektenfresser

Insektenfresser sind vergleichsweise kleine Tiere, die außerhalb der Paarungszeit meist als Einzelgänger leben und sich überwiegend von tierischer Nahrung wie Insekten ernähren. Insektenfresser haben kleine, spitze Zähne, mit denen sie Insekten festhalten und das harte Außenskelett von Insekten zerbeißen können.

Insektenfresser ernähren sich allerdings nicht nur von erwachsenen Insekten (Imago) sondern auch von Insektenlarven, Regenwürmern, Spinnen und Schnecken. Igel verzehren gelegentlich auch junge Mäuse, Frösche, Kröten, Echsen und Schlangen. Igel und Spitzmäuse fressen auch pflanzliche Nahrung wie Früchte, Samen und Nüsse.

Igel

Es gibt zwei heimische Igelarten, den Braunbrustigel und der Nördliche Weißbrustigel.

Braunbrustigel
Braunbrustigel
Nördlicher Weißbrustigel
Nördlicher Weißbrustigel

Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von bis zu 30 cm und ein Gewicht von bis zu 1,5 kg. Sie können 7 bis 8 Jahre alt werden. Sie leben in Wäldern, Feldhecken und in Städten auch in Gärten und Parks. Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie finden ihre Nahrung mit ihrem guten Hör- und Geruchssinn und auch mit ihren Tastsinn. Igel erkennt man an ihrem Stachelkleid. Bei Gefahr rollt sich der Igel zu einer Kugel zusammen und schützt sich so durch die Stacheln vor Angreifern (z. B. Marder und Füchse). Eine große Gefahr für Igel ist der Straßenverkehr.

Zusammengerollter Igel
Das Einrollen schützt nicht vor allen Fressfeinden: Uhus können eingerollten Igel mit ihren scharfen Krallen gefährlich werden. Dachse können sie mit ihrer langen Schnauze ausrollen.

Die Jungtiere kommen meist in den Sommermonaten zur Welt. Nach ungefähr 6 bis 8 Wochen sind die Igeljungen selbstständig. Bis zum Winter müssen sie sich eine dicke Fettschicht angefressen haben, um damit den Winterschlaf zu überdauern. Während des Winterschlafs sind der Stoffwechsel, der Energieverbrauch, die Körpertemperatur, sowie die Häufigkeit der Atemzüge und die Herzschläge reduziert. Dadurch reichen die Fettreserven aus, um durch den Winter zu kommen.

Jungtiere eines Igels
Die Jungtiere von Igeln sind Nesthocker.
Einen Igel gefunden, was nun?

Igel sind geschützte Tiere. Daher darf man sie nicht fangen, nach Hause tragen, verletzen oder töten. Kranke Igel, Igeljunge ohne Mutter oder Igel, die im November (also kurz vor dem Winterschlaf) weniger als 500 g wiegen, brauchen aber Hilfe von uns Menschen. Diese Igel sollte man bei einer Pflegestation melden und kranke Tiere zu einer Tierärztin oder einem Tierarzt bringen, damit man sich dort artgerecht um die Igel kümmert.

Igel im Garten

In einem igelfreundlichen Garten gibt es verwilderte Ecken zum Verstecken und zur Nahrungssuche und Zäune, durch die Igel durchpassen. Keinesfalls sollte man Pestizide verwenden, denn diese können bei den Igeln Krankheiten verursachen und die Nahrung der Igel (z. B. Insekten) vernichten.

Im Herbst, wenn sich die Igel eine Fettschicht anfressen müssen, und im Frühling, wenn sie hungrig aus dem Winterschlaf erwachen, kann man ihnen eine Schale mit frischem Wasser und Futter hinstellen. Zu empfehlen ist Katzenfutter, das man zum Beispiel mit einem gekochten Ei vermischt.

Den Winter verbringen Igel unter einem Holzstoß, in einem Laubhaufen (am besten mit Ästen bedeckt) oder in einem menschengemachten Igelquartier.

Igelhaus
In unseren Gärten verbringen Igel den Winter zum Beispiel unter Laubhaufen oder in von Menschen zur Verfügung gestellten Igelhäusern

Europäischer Maulwurf

In Österreich ist nur eine einzige Maulwurfart, der Europäische Maulwurf, heimisch.

Europäischer Maulwurf
Europäischer Maulwurf

Der Maulwurf ist an das Leben unter der Erde angepasst. Man erkennt Maulwürfe an ihrem walzenförmigen Körper, der spitzen Schnauze und dem dichten, kurzen Fell ohne Haarstrich. Das heißt, dass die Haare nicht in eine bestimmte Richtung stehen, sondern in alle Richtungen weich und beweglich sind. Dadurch kann sich der Maulwurf auch in engen Gängen rückwärts bewegen. Mit den vorderen Gliedmaßen, die zu schaufelförmigen Grabhänden umgebildet sind, wühlt sich der Maulwurf durch die Erde. Die Handfläche wird durch einen vergrößerten Handwurzelknochen (Sichelbein) verbreitert.

    Abb. 7

    Die Sinne des Maulwurfs

    Die Augen des Maulwurfs sind sehr klein und sein Sehvermögen ist gering. Die Augen ermöglichen nur eine Hell-Dunkel-Unterscheidung. Maulwürfe haben keine äußerlich sichtbaren Ohren, weil sie keine Ohrmuscheln haben. Trotzdem haben sie ein gutes Gehör. Damit keine Erde in die Ohren kommen kann, sind diese mit einer Hautfalte verschlossen. Auch die Nasenlöcher sind an das Leben im Boden angepasst. Sie sind nach unten gerichtet, sodass nicht so leicht Erde eindringen kann. Maulwürfe orientieren sich auch mit ihrem Geruchs- und Tastsinn. Mit Tasthaaren an der Schnauze und am Schwanz können sie Erschütterungen wahrnehmen. Die gut ausgeprägten Sinne helfen dem Maulwurf, sich bei völliger Dunkelheit unter der Erde gut orientieren zu können.

    Der Maulwurfsbau

    Ein Maulwurf gräbt einen unterirdischen Bau, in dem er ruht, die Nachkommen aufzieht, Vorräte anlegt, Nahrung sucht und sich vor Fressfeinden schützt. Ein zentraler, mit Pflanzenmaterial ausgepolsterter Wohnkessel ist über Gangsysteme mit Vorratskammern verbunden. Weitere Gänge dienen der Jagd nach Beutetieren, zur Belüftung und als Fluchtmöglichkeit.

    Finde die unterschiedlichen Elemente eines Maulwurfbaus!

    Maulwürfe haben eine hohe Stoffwechselrate und damit einen sehr hohen Nahrungsbedarf. Um diesen zu decken, frisst ein Maulwurf täglich ungefähr 100 g an Nahrung, also so viel wie sein eigenes Körpergewicht. Dafür macht er sich alle 3 bis 4 Stunden in den Gangsystemen seines Baus auf Nahrungssuche. Der Maulwurf ist daher tag- und nachtaktiv. Maulwürfe sind auch im Winter aktiv. In dieser Zeit finden sie in tiefer liegenden Erdschichten Nahrung und ernähren sich auch von der Nahrung in ihren Vorratskammern.

    Maulwurf im Garten, was nun?

    Die Maulwurfshügel sind ein Hinweis auf einen unterirdischen Bau. Auf Wiesen und in Gärten sind sie oft nicht gerne gesehen. Der Maulwurf ist aber kein Pflanzenschädling. Er kann sogar nützlich sein, weil er sich hauptsächlich von Insekten, Regenwürmern und auch Schnecken ernährt. Daher kann man gut mit einem Maulwurf im Garten zusammenleben. Man kann die Erde der Hügel vorsichtig wegnehmen und im Garten verteilen.
    Möchte man den Maulwurf dennoch aus dem Garten entfernen, darf man ihn nicht töten! Man kann sich sein gutes Gehör und seinen feinen Tastsinn zunutze machen und ihn durch Geräusche und Erschütterungen vertreiben.

    Spitzmäuse

    In Österreich gibt es 9 Spitzmausarten. Der Name dieser Tiere ist irreführend, denn Spitzmäuse sind keine Mäuse, sondern Insektenfresser. An ihrer spitzen, rüsselförmigen Schnauze kann man sie von Mäusen unterscheiden.

    Waldspitzmaus
    Waldspitzmaus
    Hausspitzmaus
    Hausspitzmaus

    Spitzmäuse verständigen sich mit ihren Artgenossen vor allem über Geruchsstoffe. Der intensive Geruch der Spitzmäuse ist auch der Grund, warum Katzen diese nicht fressen (obwohl sie sie jagen und töten). Die kleinen Einzelgänger ruhen in Felsspalten oder Erdlöchern in Wäldern und auf Feldern. Wie die Maulwürfe haben auch Spitzmäuse einen hohen Nahrungsbedarf. Daher verbringen sie einen Großteil der Zeit mit der Suche nach Nahrung. Zum Auffinden der Nahrung setzen sie vor allem ihren Geruchssinn und ihr Gehör ein.

    Spitzmaus zu Gast, was nun?

    Spitzmäuse sind auch im Winter aktiv. Da in dieser Zeit Insekten und andere Beutetiere schwerer zu finden sind, ernähren sie sich auch von Nüssen und Körnern. Bei Gelegenheit suchen sie ihre Nahrung auch in Kellern und Lagerräumen von Häusern. Wenn man im Winter zu Hause eine Spitzmaus entdeckt, kann man ihr Futterinsekten aus der Tierhandlung oder Körner anbieten.

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