Nagetiere
Nagetiere zeichnen sich durch ihr Nagetiergebiss mit den vergrößerten Schneidezähnen aus. Sie stellen die größte Ordnung der Säugetiere weltweit und auch in Österreich dar.
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Das Nagetiergebiss
Die in Österreich heimischen Nagetiere sind Pflanzenfresser oder ernähren sich überwiegend von Pflanzen.

Das Nagetiergebiss hat 4 große, meißelförmige Schneidezähne (Nagezähne), die ein Leben lang nachwachsen. Die Nagezähne sind nur an der Vorderseite mit hartem Zahnschmelz überzogen. Sie stehen einander gegenüber und schleifen sich durch das Nageverhalten und das Aneinanderreiben ab. Mit den Nagezähnen können Nagetiere Nahrung und Gegenstände benagen, Erde auflockern und sie können sie wie eine Pinzette einsetzen. Die Eckzähne fehlen im Nagetiergebiss. Zwischen den Nagezähnen und den Vormahlzähnen ist eine Lücke. Die Vormahl- und Mahlzähne haben breite Kronen zum Zermahlen der Nahrung. Am Eichhörnchengebiss kann man sehen, dass sich die Anzahl der Vormahlzähne im Ober- und im Unterkiefer unterscheidet.

Es gibt wenige, nicht in Österreich heimische, Nagetiere, die vor allem tierische Nahrung fressen. Beispiele sind die Grashüpfermaus (Nordamerika; frisst vor allem Insekten) und die Afrikanische Wasserratte (mittleres Afrika; frisst unter anderem Würmer, Insekten und Schnecken).


Heimische Nagetiere

Erkennst du diese Nagetiere? Klicke jeweils auf das zum Text passende Bild!

Bachforelle
Dieser Fisch hat einen spindelförmigen, langgestreckten Körper, der ungefähr 50 cm lang wird. Er hat eine Fettflosse und trägt dunkle und rote Punkte (oftmals mit heller Umrandung). Diese Fische kommen in schnell fließenden, kühlen, sauerstoffreichen Gewässern vor.
Eurasisches Eichhörnchen
Eurasische Eichhörnchen sind vielen Menschen bekannt, weil sie uns nicht nur im Wald, sondern auch in Parks und Gärten begegnen.
Sie haben eine Körperlänge von bis zu

Eichhörnchen sind an das Leben auf Bäumen angepasst. Die geschickten Kletterer haben kräftige Hinterbeine. Lange, gebogene Krallen an den Fingern und Zehen und Haftballen an den Sohlen verhindern das Abrutschen beim Klettern. Ihre Hinterbeine sind lang und kräftig. Mit den langen Fingern können Eichhörnchen gut greifen. Ihr buschiger Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Bei Sprüngen wird er wie ein Ruder eingesetzt. Der Schwanz dient auch dazu, sich mit Artgenossen zu verständigen, den Körper zu beschatten und sich warm zu halten.


Eichhörnchen sind Einzelgänger und Allesfresser. Für den Winter legen die Eichhörnchen Vorräte an, indem sie Nahrung im Boden vergraben oder in den Spalten von Baumrinden verstecken. Beim Wiederfinden der Nahrung hilft den Tieren auch ihr guter Geruchssinn. In sehr kalten, strengen Wintern halten Eichhörnchen eine Winterruhe. Dabei schlafen sie längere Zeit in ihrem Nest (Kobel), es kommt aber immer wieder zu Wachphasen, bei denen sie auf Nahrungssuche gehen oder Nahrung aus den Verstecken holen.

Meist paaren sich Eichhörnchen zweimal im Jahr (im Winter und im späten Frühjahr). Nach einer Tragzeit von ungefähr 40 Tagen kommen im Kobel ein bis sechs nackte, blinde Junge zur Welt. Die Nesthocker öffnen nach ungefähr 30 Tagen die Augen und verlassen nach 6 Wochen das erste Mal den Kobel. Mit ungefähr 10 Wochen suchen sie selbstständig nach Nahrung, bleiben aber noch einige Monate in der Nähe des mütterlichen Kobels.


In Großbritannien, Irland und Italien wird der Bestand des Eurasischen Eichhörnchens durch das vom Menschen aus Nordamerika eingeführte Grauhörnchen bedroht. Grauhörnchen haben in Gegenden mit vielen Laub- und Mischwäldern einen Überlebensvorteil, unter anderem, weil sie Eicheln besser verdauen können. Viele Grauhörnchen tragen das Eichhörnchen-Pockenvirus in sich. Die Grauhörnchen sind dagegen immun, bei einer Übertragung auf das Eurasische Eichhörnchen können diese daran sterben.


Nagetiere als Heimtiere
Es gibt viele Nagetiere, die als Heimtiere gehalten werden: Zum Beispiel Meerschweinchen, Hamster (








Haustiere sind keine Spielzeuge
Im Umgang mit den Tieren muss man sich an ihre Bedürfnisse anpassen. Beispielsweise möchte nicht jedes Tier angefasst werden. Um an der Haltung Freude zu haben und den Tieren ein gutes Zuhause bieten zu können, muss vor der Anschaffung und bei der Haltung einiges beachtet werden:
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Welches Tier passt zu unserer Familie?
Alle Familienmitglieder sollten mit der Entscheidung einverstanden sein. -
Können wir uns ein Tier leisten?
Man muss bereit und in der Lage sein, Geld für die laufenden Kosten und den Tierarzt aufzuwenden. -
Was muss ich bei der Haltung beachten?
Man muss sich genau darüber informieren, wie viel Platz, welche Nahrung und welche Umgebung das Tier benötigt. Die meisten Heimtiere brauchen Kontakt zu Artgenossen und dürfen daher keinesfalls alleine gehalten werden. -
Wie alt können die Tiere werden?
Ein Haustier bei sich aufzunehmen, führt zu einer Verantwortung, die man für die Lebensdauer des Tiers übernimmt. -
Können wir uns täglich ausreichend um die Tiere kümmern?
Sie benötigen jeden Tag frisches Wasser und Futter. Außerdem sollte man ihnen Aufmerksamkeit (ist mein Tier gesund?) und Zuwendung schenken. Das Gehege und dessen Einrichtung müssen mindestens einmal pro Woche gereinigt werden. Auch im Urlaub muss für Betreuung gesorgt werden. -
Ist unsere Wohnung geeignet?
Für den Freilauf der Tiere muss die Wohnung gesichert sein. Beispielsweise dürfen keine Elektrokabel oder Zierpflanzen in Reichweite sein, denn es besteht die Gefahr, dass die Tiere daran knabbern. -
Ist das Tier nachtaktiv oder tagaktiv?
Viele Nagetiere wie Hamster, Mäuse, Ratten, Chinchillas und Degus sind abends und nachts aktiv. Man sollte sie tagsüber nicht wecken, sondern sich abends mit ihnen beschäftigen. Der Standort des Käfigs sollte so gewählt werden, dass sie tagsüber Ruhe haben und nachts niemanden durch ihre Aktivitäten stören. Meerschweinchen hingegen sind tagaktiv.