Singvögel, Kuckucke und Spechtvögel
In Österreich gibt es ungefähr 420 Vogelarten. Die Vogelarten werden in Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen zusammengefasst. Besonders auffallend ist der Gesang der Singvögel, aber auch der Ruf der Kuckucke und das Trommeln der Spechtvögel sind unverwechselbar.
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Singvögel
Die Singvögel umfassen ungefähr






Der Gesang der Singvögel muss im Laufe des Lebens erlernt werden. Vogelgesänge haben oft mehrere Strophen und können sehr vielfältig sein. Um singen zu können, besitzen Singvögel zwei Kehlköpfe. Im oberen werden Nahrung und Atemluft getrennt. Im unteren findet die Lautbildung statt. Dies geschieht durch dünne Häutchen (Membranen), die beim Ausatmen in Schwingung versetzt werden. Durch Muskeln werden diese Häutchen gespannt, was – je nach Spannungszustand – zu unterschiedlichen Tonhöhen führt.

Dadurch können Singvögel, abhängig von der Vogelart, auch sehr schwierige Gesänge produzieren.
Man hat beobachtet, dass Arten mit komplizierten Gesängen eher einzelgängerisch und territorial sind.
Arten mit einfachen Gesängen sind eher gesellig.
Der Gesang dient im Wesentlichen zwei Zwecken: der Revierabgrenzung, also der Verteidigung des eigenen Lebensraums gegen Eindringlinge (
Vogelgesänge sind nicht nur schön, sie sind auch arttypisch und daher kann man die Vogelart alleine am Gesang erkennen. Finde jeweils die Vogelstimmen-Paare zusammen und lerne damit die Rufe von Singvögeln kennen!
Kuckucksvögel
Kuckucke sind nach ihrem auffälligen Ruf benannt.
Kuckucke sind auf der Nordhalbkugel sehr weit verbreitet.
Sie sind etwas über


Kuckucke sind dafür bekannt, dass sie ihre Eier nicht selbst ausbrüten, sondern in das Gelege von anderen Vogelarten legen. Man bezeichnet dieses Verhalten als Brutparasitismus. Die bevorzugten Vogelarten, die als „Ersatzeltern“ (Wirtsvögel) ausgewählt werden, sind je nach Region unterschiedlich. In unseren Breiten dienen Vogelarten wie beispielsweise Zaunkönig, Neuntöter und Bachstelze als Wirtsvögel. Die Kuckucksweibchen können sogar die Färbung ihres Eies an die Färbung der Eier im Nest der Elterntiere anpassen.
Finde das Kuckucksei …
Bei der Balz lockt das Kuckucksmännchen das Weibchen durch seine Rufe an. Das Kuckucksweibchen wählt das Nest einer anderen Vogelart aus, indem es dieses einige Zeit beobachtet. In einem günstigen Moment fliegt es zum Nest, entfernt ein Ei der Wirtsvögel und legt ein eigenes Ei hinein. Nach dem Schlüpfen versucht das Kuckucksküken, die anderen Eier aus dem Nest zu werfen. Da Kuckucke größer sind als die Wirtsvögel, ist das Küken darauf angewiesen, als einziger Nestling von den Wirtsvögeln gefüttert zu werden.

Spechtvögel
In Österreich kommen zehn Spechtarten vor. Beispiele sind Schwarzspecht, Buntspecht und Grünspecht.




Die meisten Spechtarten ernähren sich von Insekten, die in oder unter der Baumrinde leben. Um an diese heranzukommen, benötigen sie ihren langen, spitzen, kräftigen Schnabel und ihre weit nach vorne streckbare Zunge. Die Spitze der Zunge ist verhornt und ist mit Widerhaken besetzt. Außerdem sind Spechte durch den gestreckten Körper, den Stützschwanz und ihre Kletterfüße an das Klettern auf den Bäumen angepasst.


Spechte sind dafür bekannt, dass sie mit ihrem Schnabel gegen die Baumstämme hämmern und dabei Löcher in der Rinde und im Holz erzeugen (Meißeln). Dieses Verhalten dient der Nahrungssuche, dem Bauen von Nisthöhlen und der Reviermarkierung. Durch Trommeln ziehen männliche Spechte während der Balz Weibchen an.


Hast du dich vielleicht schon einmal gefragt, warum Spechte beim Meißeln und Trommeln keine Kopfschmerzen bekommen? Spechte haben eine starke Muskulatur am Schädel, die es ihnen ermöglicht, den Stoß beim Klopfen wie ein Stoßdämpfer zu dämpfen. Ihr Gehirn sitzt relativ starr im Schädel, wodurch sich das Gehirn beim Klopfen wenig im Schädel bewegt. Dadurch wird es nicht gegen die Knochen des Schädels geschleudert. Spechte haben auch eine gezielte Klopftechnik.
Spechte sind wichtige Bewohner des Waldes. Beispielsweise nutzen andere Tiere wie Eulen, Meisen, Tauben, Fledermäuse und Wildbienen die verlassenen Höhlen der Spechte als Brutstätte, Schlafplatz oder zum Schutz vor Feinden. Damit ermöglichen Spechte, dass andere Arten besser überleben können.
