Von der Blüte zur Frucht

Aus den mit Pollen befruchteten Eizellen in den Fruchtknoten der Blüten entwickeln sich Samen. Aus den Blüten bilden sich Früchte, die die Samen bis zu deren Reife umschließen. Ein Samen kann sich – bei entsprechenden Bedingungen – zu einer neuen Pflanze entwickeln.

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Aufbau einer Blüte

Alle Blüten erfüllen die gleiche Aufgabe: sie dienen der sexuellen (geschlechtlichen) Fortpflanzung. Dazu tragen sie männliche und weibliche Geschlechtsorgane.

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Blüten können sehr unterschiedlich aussehen. Betrachtet folgende Blüten! Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede kann man erkennen?

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Wiesenklee
Die Blüten des Wiesenklees (Rotklees) haben eine intensive Färbung.
Knäuelgras
Blüten des Gewöhnlichen Knäuelgrases
Feuer-Lilie
Prachtvolle Blüten einer Feuerlilie
Männliche Blüten einer Moor-Birke
Männliche Blüten einer Moorbirke

Um den Aufbau von Blüten genauer kennenzulernen, betrachten wir eine Blüte von einem Kulturapfelbaum genauer. Eine Apfelblüte ist zwittrig. Das bedeutet, dass sie männliche und weibliche Geschlechtsorgane besitzt.

Apfelblüte
Die Fünfzähligkeit der Apfelblüte ist unter anderem an der Anzahl der Kronblätter zu erkennen …
Querschnitt eines Apfels
… und findet sich im Bau der Apfelfrucht wieder.
Geschlossene Apfelblüten
Die Kelchblätter und die Kronblätter schützen die innern Bestandteile der Blüte.

Lerne anhand folgender Abbildung die Blütenorgane einer Apfelblüte und deren Aufgaben genauer kennen!

    Abb. 8

    Nun bist du mit dem Aufbau der Blüte vertraut. Bestimmt kannst du die Abbildung dieser aufgeschnittenen Blüte einer Vogelkirsche beschriften!

    Querschnitt einer Kirschblüte mit gut einsehbaren Pflanzenorganen.

    Bravo!

    Wähle aus:

    Blütenboden Kronblatt Kelchblatt Staubblatt Stempel

    Hast du genau hingeschaut? Worin unterscheidet sich die Blüte der Vogelkirsche von der Blüte eines Apfelbaums?

    Bei der Vogelkirsche wird der Stempel aus einem Fruchtblatt gebildet, daher besitzt ihre Blüte nur einen Griffel. Der Fruchtknoten enthält ein bis zwei Samenanlagen, wobei immer nur eine Eizelle befruchtet wird. Daher besitzen die Früchte der Vogelkirsche einen Kern, der den Samen enthält.

    Querschnitt einer Kirsche

    Neben Pflanzen mit zwittrigen Blüten gibt es auch solche mit getrenntgeschlechtigen Blüten, die entweder nur Staubblätter (männlich) oder nur Fruchtblätter (weiblich) besitzen. Diese getrenntgeschlechtigen Blüten können entweder auf derselben Pflanze oder auf zwei verschiedenen Pflanzen vorkommen.

    Bei der Esskastanie kommen die männlichen und die weiblichen Blüten auf einer Pflanze vor. Sie ist einhäusig.
    Die Salweide ist zweihäusig. Das bedeutet, dass es männliche Pflanzen (Blüten mit Staubblättern) und …
    … weibliche Pflanzen (Blüten mit Fruchtblättern) gibt.

    Bestäubungsarten

    Da Pflanzen mit den Wurzeln an ihrem Standort verankert sind, haben sie Strategien entwickelt, um den Pollen auf die Blüten anderer Pflanzen zu übertragen. Dadurch wird die Selbstbestäubung weitgehend vermieden.

    Unter Bestäubung versteht man die Übertragung von Pollen auf die Narbe. Kommt es zu einer Übertragung auf die Blüten anderer Pflanzen der gleichen Art, spricht man von Fremdbestäubung.

    Überlege, welche Vorteile die Fremdbestäubung haben könnte!

    Durch einen entsprechenden Bau der Blüte oder durch unterschiedliche Zeiten der Reife von Pollen und Eizellen wird bei zwittrigen und einhäusigen Pflanzen vermieden, dass es zur Bestäubung innerhalb der gleichen Pflanze kommt. Das ermöglicht eine Durchmischung des Erbmaterials mit anderen Individuen und sorgt für eine höhere Vielfalt innerhalb einer Art. Ändern sich die Umweltbedingungen, können manche Pflanzen dadurch einen Überlebensvorteil haben.
    Selbstbestäubung ist aber möglich (z. B. beim Kleinen Schneeglöckchen). Dadurch können sich Pflanzen auch vermehren, wenn kein Partner vorhanden ist.

    Info für Lehrende

    Tierbestäubung

    Viele Pflanzen locken durch auffällige Blüten (Färbung, Form und Duftstoffe) Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Fliegen an. Als Belohnung erhalten die Tiere Nektar, der in speziellen Drüsen gebildet wird, sowie Pollen. Dabei sind die Blüten an die Körperform und das Verhalten des jeweiligen Bestäubers angepasst.

    Rapsweißling
    Der Rapsweißling bestäubt unter anderem Disteln (hier: Ackerkratzdistel).
    Ackerhummel beim Besuch einer Blüte des Wiesensalbei
    Hummeln und Bienen müssen aufgrund der Form der Blüte des Wiesensalbeis weit hineinkriechen, um an den Nektar zu gelangen. Dabei bleibt der Pollen an ihrem Rücken hängen.

    Beim Sammeln von Nektar bleibt Pollen am Körper der Insekten hängen. Besuchen sie weitere Blüten, wird der Pollen auf deren Narben übertragen. So kommt es zur Bestäubung.

    Eine Biene beim Sammeln von Nektar.
    Eine Biene beim Sammeln von Nektar. Dabei bleibt der klebrige Pollen an ihrem Körper hängen.

    Pflanzen der Gattung Ragwurzen haben eine besondere Strategie entwickelt, bei der sie ihre Bestäuber nicht belohnen, sondern täuschen. Ihre Blüten ähneln bestimmten weiblichen Insekten. Die Männchen werden durch Duftstoffe angelockt. Versuchen diese, sich mit der Blüte zu paaren, wird Pollen auf ihren Körper übertragen.

    Spiegel-Ragwurz
    Die im Mittelmeerraum vorkommende Spiegelragwurz lockt mit ihrem Aussehen …
    … Männchen einer Dolchwespen-Art an.

    Vor allem in tropischen und subtropischen Regionen werden Blüten auch durch Vögel (wie Kolibris) sowie durch Säugetiere (wie Fledertiere) bestäubt.

    Ein weiblicher Rubinkehlkolibri beim Trinken von Nektar.
    Ein weiblicher Rubinkehlkolibri beim Trinken von Nektar.
    Graukopf-Flughund beim Trinken von Nektar.
    Auch Flughunde wie der in Australien vorkommende Graukopf-Flughund tragen zur Bestäubung von Blüten bei.

    Windbestäubung

    Pflanzen wie Haseln, Birken und Süßgräser werden durch den Wind bestäubt. Sie haben unscheinbare Blüten und produzieren vergleichsweise große Mengen an leichtem Pollen, damit dieser mit dem Wind verweht und zu anderen Pflanzen transportiert werden kann.

    Gemeine Hasel
    Durch diese Form der männlichen Blütenstände (Kätzchen) können Pollen leicht vom Wind erfasst werden.
    Roggenblüte
    Roggenpflanzen, sie zählen zur Familie der Süßgräser, haben unscheinbare Blüten.
    Was ist eine Pollenallergie?

    Werden normalerweise harmlose Stoffe, die in den Körper gelangen, vom Immunsystem übermäßig bekämpft, spricht man von einer Allergie. Besonders die Pollen windbestäubter Pflanzen können Allergikerinnen und Allergikern zu schaffen machen, da sie in großen Mengen produziert und über weite Strecken verbreitet werden. Der Körper reagiert darauf mit Schnupfen, die Augen können anschwellen, jucken und tränen. Darüber hinaus kann sich allergisches Asthma entwickeln.

    Junge Frau mit Pollen-Alergie

    Bestäubung

    Wähle die Bestäubungsstrategie dieser Pflanzen!

    Entwicklung der Früchte

    Nach der Bestäubung wächst aus einem Pollenkorn ein Pollenschlauch durch den Griffel bis zur Eizelle. Am Ende des Pollenschlauchs wird die männliche Geschlechtszelle freigesetzt, die die Eizelle befruchtet.

    Ziele das Pollenkorn auf die Narbe und beobachte, was passiert!

    Unter Befruchtung versteht man die Verschmelzung der männlichen Geschlechtszelle mit der weiblichen Eizelle.

    Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Samenanlage der Samen. Dieser enthält den Pflanzenembryo und Nährgewebe. Kurz nach der Befruchtung vertrocknen die Blätter der Blüte, nur der Fruchtknoten beginnt zu wachsen und entwickelt sich zur Frucht.

    Früchte gehen aus der Blüte hervor. Sie umschließen die Samen bis zu deren Reife und schützen sie dadurch. Früchte dienen auch der Verbreitung der Samen. Ein Samen kann sich zu einer neuen Pflanze entwickeln.

    Beobachte die Entwicklung von der Befruchtung bis zur reifen Frucht!

    Nach der Befruchtung entwickelt sich die Frucht. Bei der Kirsche bildet sich das Fruchtfleisch aus dem Fruchtknoten.

    Das Fruchtfleisch kann sich aus unterschiedlichen Bestandteilen der Frucht entwickeln.

    Betrachte die obere Abbildung und entscheide, aus welchem Teil der Blüte sich das Fruchtfleisch des Apfels entwickelt hat!

    Beim Apfel entwickelt sich das Fruchtfleisch aus dem Blütenboden der Blüte. Der Rest der Blütenblätter ist am unteren Teil des Apfels erkennbar.

    Abhängig vom Aufbau der Frucht unterscheidet man verschiedene Fruchttypen. Beispielsweise sind Haselnüsse Nussfrüchte, deren Samen von einer holzigen Fruchtwand umgeben ist.

    Haselnuss
    Nussfrüchte wie die Haselnuss haben eine harte, trockene Schale.
    Erdbeere
    Die Erdbeere ist eine Sammelnussfrucht. Das Fruchtfleisch bildet sich aus dem Blütenboden. Viele kleine Früchte (Nüsschen) sitzen an der Oberfläche der Frucht.
    Erbsen
    Bei Hülsenfrüchten wie der Erbse teilt sich die reife Frucht in zwei samentragende Hälften.

    Wohlschmeckende Früchte locken Tiere an, die diese fressen und damit die Samen verbreiten. Viele Früchte dienen auch der Ernährung des Menschen.

    Popup: Botanik-Bistro

    Botanik-Bistro

    Ihr kocht heute im Botanik-Bistro. Das Konzept: Alles, was botanisch eine Frucht ist, landet im Früchte-Smoothie – egal, wie seltsam es klingt.

    Es gibt auch Früchte, die nicht gut schmecken oder sogar giftig sind. Überlegt gemeinsam, welchen Grund es haben könnte, dass manche Früchte Giftstoffe enthalten!

    Info für Lehrende
    Schwarze Tollkirsche
    Die Schwarze Tollkirsche ist für Menschen giftig.
    65. Von der Blüte zur Frucht
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