Blütenpflanzen kennenlernen

Der Großteil der heute existierenden Pflanzen sind Blütenpflanzen. Die manchmal sehr auffälligen Blüten dienen der sexuellen Fortpflanzung. Blütenpflanzen sind vielgestaltig. Man begegnet ihnen in Form von Bäumen, Sträuchern und krautigen Pflanzen.

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Blütenpflanzen stellen sich vor

Heute sind über 370 000 Arten an Blütenpflanzen bekannt. Diese können sehr unterschiedlich aussehen, sie haben aber alle eine Gemeinsamkeit: sie tragen Blüten.

Abbildung einer Sommerlinde
Bäume sind verholzt und werden vergleichsweise hoch. Beispielsweise erreichen Sommerlinden eine Höhe von bis zu 40 m.
Waldmeister
Der Waldmeister ist eine krautige Pflanze mit kleinen, weißen Blüten.
Rosenbusch
Pflanzen mit auffälligen Blüten (z. B. Rosen) sind beliebte Zierpflanzen.

Die Blüte dient der sexuellen (geschlechtlichen) Fortpflanzung. Sie trägt die Fortpflanzungsorgane und dient diesen als Schutz. Blüten locken ihre Bestäuber zum Beispiel durch Nektar an. Aus der Blüte entwickeln sich nach der Befruchtung Früchte und Samen.

Kirschblüte
Blüten dienen der sexuellen Vermehrung.
Kirschen
Aus dem Samen wächst – bei geeigneten Bedingungen – eine neue Pflanze.

Blütenpflanzen stellen eine wichtige Lebensgrundlage für Menschen und Tiere dar. Sie dienen als Nahrungsgrundlage und produzieren Sauerstoff. Darüber hinaus nutzen wir Pflanzen, um Medikamente, Textilien, Möbel und verschiedene Gebrauchsgegenstände herzustellen.

Brokkoli
Hast du gewusst, dass Brokkoli ein Blütengemüse ist, bei dem man die noch nicht vollständig entwickelten Blütenstände verzehrt?
Echter Salbei
Der Echte Salbei wird seit langem als Küchenkraut und als Heilpflanze eingesetzt.
Möbel aus Holz
Aus Holz werden viele Gegenstände, beispielsweise Möbel, gefertigt.

Blütenpflanzen haben einen gemeinsamen Grundbauplan, der sich in Wurzeln, Sprossachsen und Blätter gliedert. Die Blätter können unterschiedlich gestaltet sein. Die Laubblätter dienen dem Gasaustausch und der Fotosynthese, die Blütenblätter bilden die Blüte.

Bei der Fotosynthese wird mit Hilfe von Lichtenergie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid Traubenzucker aufgebaut. Dabei entsteht auch Sauerstoff. Der Traubenzucker dient der Pflanze als Baustoff und Energielieferant.

Entdecke hier die verschiedenen Pflanzenorgane und ihre Aufgaben!

    Abb. 9

    Vielfalt der Blütenpflanzen

    Auffällig an Pflanzen ist ihre unterschiedliche Wuchsform. Dabei unterscheidet man Bäume, Sträucher und krautige Pflanzen.

    Bestimmt kannst du die folgenden Beispiele den drei Wuchsformen zuordnen! Was zeichnet sie jeweils aus?

    Holzpflanzen

    Pflanzen erreichen ihre Festigkeit durch die Substanz Zellulose, sodass sie aufrecht stehen können. Verholzte Pflanzen haben in den Stämmen und Ästen zusätzlich Lignin eingelagert, das ihnen besondere Festigkeit und Stabilität verleiht. Durch seine Eigenschaften ist Holz ein Rohstoff, der in vielen Bereichen, zum Beispiel als Heizmaterial, als Baustoff und zur Herstellung von Papier, eingesetzt wird.

    Holzstoß
    Holz ist ein wichtiger Rohstoff.
    Holz wird unter anderem als Baumaterial und…
    …zur Herstellung von Papier verwendet.

    Aufgrund ihrer Größe prägen Bäume unser Landschaftsbild. Man erkennt sie an ihrem kräftigen Stamm und der Baumkrone, die die Laubblätter und Blüten trägt.

    Küstenmammutbaum
    Der derzeit größte bekannte Baum ist ein in Kalifornien (USA) stehender Küstenmammutbaum mit einer Höhe von über 115 m.
    Wienerwald
    In Wäldern dominieren Bäume, die durch ihren Wuchs einen Lebensraum für zahlreiche Arten schaffen und das besondere Waldklima ermöglichen.

    Sträucher haben mehrere Stämme, die sich in Bodennähe verzweigen. Sie sind meist kleiner als Bäume und wachsen am Waldrand oder auf Lichtungen. Sträucher bieten aufgrund ihres dichten Geästs einen Lebensraum für viele Tiere, beispielsweise als Brutplatz für Vögel. Von einem Halbstrauch spricht man, wenn eine Pflanze nur unten verholzt ist.

    Gemeine Flieder
    Der Gemeine Flieder ist ein Beispiel für einen Strauch.
    Echter Lavendel
    Der Echte Lavendel ist ein Halbstrauch.

    Die Einteilung in Bäume und Sträucher ist kein starres System. Es gibt Sträucher, die sowohl als Baum, als auch als Strauch wachsen können. Beispiele dafür sind die Gemeine Hasel und die Grauerle.

    Grauerle
    Die Grauerle ist ein Laubbaum, der auch strauchförmig wachsen kann.

    Krautige Pflanzen

    Nicht verholzte Pflanzen werden als krautig bezeichnet. Durch den Bau ihrer Stängel mit eingelagerten Zellulosefasern sind diese biegsam und können vergleichsweise schnell wachsen. Die Fasern krautiger Pflanzen dienen uns als Rohstoff, beispielsweise zur Herstellung von Textilien.

    Riesen-Bärenklau
    Der Riesen-Bärenklau kann 3 m hoch werden. Diese Größe erreicht die Pflanze innerhalb von wenigen Wochen.
    Querschnitt eines Riesen-Bärenklaus
    Querschnitt durch den Stängel eines Riesen-Bärenklaus.
    Baumwollfeld
    Baumwolle wird aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen.

    Bei krautigen Pflanzen unterscheidet man einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanzen.

    • Einjährige Pflanzen (z. B. Mais, Kapuzinerkresse, Salat) sind kurzlebig. Sie benötigen nur einen Sommer, um zu blühen und die Samen bilden. Danach sterben sie ab.
    • Zwei- und mehrjährige Pflanzen benötigen die Kälte im Winter, damit sie im zweiten oder in späteren Jahren Blüten ausbilden können.
    Mais
    Der Mais ist eine einjährige Pflanze.
    Kohlsprossen
    Kohlsprossen werden im Winter geerntet. Belässt man sie auf der Pflanze, bilden sie im zweiten Jahr Sprossen aus, die Blüten tragen.

    Angepasstheit

    Blütenpflanzen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Wuchsform. Ihre Vielfalt ergibt sich auch daraus, dass sie an ihren Standort angepasst sind und unterschiedliche Überlebensstrategien entwickelt haben. Dadurch können sie sich gegen Fressfeinde wehren, an besonderen Standorten überleben, sich gegen andere Pflanzen durchsetzen und mit extremen Bedingungen zurechtkommen.

    Entdecke die Anpassungen verschiedener Pflanzen!

    Systematik der Blütenpflanzen

    Um eine Übersicht über die Vielfalt der Pflanzen zu haben, werden sie – wie du es bereits bei den Tieren kennengelernt hast – mit Hilfe einer systematischen Einteilung nach Verwandtschaft geordnet.

    Die Blütenpflanzen werden auch als Samenpflanzen bezeichnet und stellen eine Unterabteilung der Gefäßpflanzen dar. In Österreich vorkommende Samenpflanzen sind Koniferen (Nadelbäume), Bedecktsamer (alle Laubbäume und krautige Pflanzen) und der ursprünglich aus China stammende Ginkgo, der häufig in Alleen und Parks angepflanzt wird.

    Systematische Einteilung des Pflanzenreichs

    Die verschiedenen Klassen werden in Familien unterteilt. Als Beispiel betrachten wir die artenreichste Familie der Bedecktsamer: die Korbblütler. Man erkennt sie daran, dass ihr Blütenstand jeweils aus vielen Einzelblüten besteht.

    aufgeschnittene Echten Kamille
    An diesem aufgeschnittenen Blütenstand der Echten Kamille kann man die Einzelblüten gut erkennen.
    aufgeschnittener Löwenzahn
    Bei diesem aufgeschnittenen Blütenstand des Gewöhnlichen Löwenzahns sind die Blüten bereits verblüht und stehen kurz vor der Fruchtreife.

    Die Kratzdisteln sind eine der zahlreichen Gattungen in der Familie der Korbblütler. Sie tragen meist dornartige Fortsätze, die als Fraßschutz dienen. Die Ackerkratzdistel kommt an Weg- und Feldrändern vor und ist im Sommer und Herbst einen wichtige Nektarquelle für Insekten wie Schmetterlinge.

    Die Familie der Korbblütler umfasst zahlreiche Gattungen wie jene der Gänseblümchen, der Kratzdisteln und der Sonnenblumen.

    Neben den in der Natur vorkommenden Pflanzen begegnen uns weitere Pflanzenarten als Nahrungspflanzen und als Zierpflanzen. Die Zugehörigkeit zu einer Pflanzenfamilie erkennt man an gemeinsamen Merkmalen, beispielsweise sehr ähnlich aussehenden Blüten.

    Bestimmt findest du zu den Pflanzenfamilien die passenden Vertreter!

    Rosengewächse
    Info für Lehrende

    Im Alltag treffen wir auf viele verschiedene Blütenpflanzen. Halte jene Pflanzen, die dir in den nächsten Tagen begegnen, fest! Fotografiere sie, lade sie hier hoch, bestimme sie und mache dir entsprechende Notizen!

    Info für Lehrende
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